Gefährliche Scheibenkollision

Ein Gartenrotschwanz in Not

Dieser wunderschöne Gartenrotschwanz wurde – wie leider jedes Jahr hunderttausende von Vögeln – Opfer einer Kollision mit einer Scheibe. Das Resultat des Unfalls war ein gebrochener Unterarm. Glücklicherweise wurde er gefunden und in die Wildstation gebracht. Dort wurde der Flügel mit einem Verband stabilisiert, so dass die Fraktur heilen konnte. Wir freuen uns, dass wir den Gartenrotschwanz schliesslich wieder vollständig genesen in die Natur entlassen konnten.

 

 

 

 

 

 

Gefahr durch Glas

Für alle Vögel stellen transparente Glasscheiben ein grosses Risiko dar. Jährlich sterben in der Schweiz hunderttausende von Vögeln durch die Kollision mit Glasscheiben.

Glas kann für Vögel aus mehreren Gründen verhängnisvoll sein. Zum einen werden transparente Scheiben von Vögeln nicht als Hindernis erkannt. Ausserdem reflektieren stark spiegelnde Scheiben Bäume, Büsche oder den Himmel und irritieren bzw. täuschen Vögel auf diese Weise.

Um die Kollisionsgefahr an Glas zu bannen, kann Glas mittels geeigneter Vogelschutzmarkierungen sichtbar gemacht wird. Allerdings sind Markierungen im UV-Bereich und die bekannten Greifvogelsilhouetten in der Regel wirkungslos. Nur eine flächig wirkende, sich möglichst von der Umgebung abhebende Markierung bringt den nötigen Schutz. Dabei sind Markierungen mit Streifen und Punktrastern besonders wirkungsvoll. Mitunter kann auch durch das Anbringen von Vorhängen (auch Streifenvorhänge), Jalousien, Rollos, farbigen Dekorationen, Gittern oder Mückenschutznetzen eine gute Wirkung erzielt werden.

 

 

 

Der Gartenrotschwanz

Als Langstreckenzieher, der in Afrika überwintert, kehrt der Gartenrotschwanz Anfang April nach Europa zurück. Die Männchen besetzen ein Revier und beginnen zu singen. Paarfindung, Nestbau und Eiablage finden innerhalb weniger Wochen statt. Die Jungen werden von beiden Partnern gefüttert. Bereits im August machen sich die Gartenrotschwänze auf den Weg zurück ins Winterquartier.

Dort, wo der Gartenrotschwanz vorkommt gilt der Lebensraum noch als intakt. Der perfekte Lebensraum für diesen Vogel, der zur Gruppe der Fliegenschnäpper gehört, sind Grünflächen mit vielen Strukturen, einem reichen Vorkommen an Insekten, offenen Bodenstellen und alten Bäumen mit Bruthöhlen. Diese Lebensräume sind allerdings zunehmend selten. So erstaunt es nicht, dass auch die Bestände des «Gartenrötu», wie der Gartenrotschwanz im Volksmund genannt wird, in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind und er auf der Roten Liste der Schweiz als potentiell gefährdet eingestuft wird.