WIR STARTEN MIT ZWEI KLEINEN EICHHÖRNCHEN IN DIE JUNGTIERSAISON 2017

Der Frühling kommt und mit ihm die Jungtiersaison! Ende Februar erhielten wir zwei völlig hilflose, noch blinde kleine Eichhörnchen. Die Nager hatten Glück im Unglück.

Der Frühling kommt und mit ihm die Jungtiersaison! Ende Februar erhielten wir zwei völlig hilflose, noch blinde kleine Eichhörnchen. Die Nager hatten Glück im Unglück. Die beiden etwa vier Wochen alten Jungtiere hatten als Einzige aus einem Wurf von insgesamt fünf Tieren den Sturz aus ihrem Kobel und die Attacke eines Fressfeindes überlebt.

Die Finder brachten die jungen Hörnchen sofort in eine Kleintierpraxis. Diese leitete sie per Wildhüter zur Behandlung und weiteren Aufzucht zu uns weiter. Zuerst wurden die quirligen Eichhörnchen gründlich untersucht und die zum Glück nur kleineren Blessuren medizinisch versorgt. Dann erhielten die kleinen Säuger ein kuscheliges Ersatznest und eine Wärmematte, so dass sie sich aufwärmen und von ihrem traumatischen Erlebnis erholen konnten.

Bald schon meldete sich der Hunger bei den Eichhörnchenkindern und es war Zeit für die erste Mahlzeit in der Wildstation. Mit Ersatzmilch wurden sie anfangs alle drei Stunden gefüttert. Doch schon bald fingen die kleinen Eichhörnchen an, selbständig einen Brei aus Aufzuchtmilch und gemahlenen Haselnüssen zu vernaschen. Nun sind die kleinen Akrobaten ein ganzes Stück gewachsen und so abenteuerlustig geworden, dass sie in eine grössere Voliere umziehen konnten. Hier können sie ihre Kletterkünste verfeinern und das Nüsseknacken üben. Übrigens wurde aus dem Eichhörnchenduo mittlerweile ein Quartett: zwei weitere Jungtiere wurden nach dem Sturz aus ihrem Kobel zur Aufzucht in die Wildstation gebracht.

 

Gut zu wissen!

Warum ein Eichhörnchen-Junges aus dem Nest gefallen ist, lässt sich in den seltensten Fällen sicher nachvollziehen. Manchmal hat das Muttertier ein Junges verstossen. In anderen Fällen ist die Eichhörnchenmutter tödlich verunglückt, z. B. im Strassenverkehr. Auf der Suche nach der Milchquelle werden die Jungtiere zunehmend unruhig und fallen dabei manchmal über den Rand des Kobels in die Tiefe. Häufig haben auch Krähen oder andere Räuber das Nest angegriffen, oder es ist durch Sturm oder Baumfällarbeiten zerstört worden. Noch blinde, junge Eichhörnchen, die am Boden aufgefunden werden, sind oft stark untergekühlt und manchmal auch verletzt. Sie benötigen dann rasche Hilfe. In solch einem Fall ist es ratsam, sich mit der Wildstation oder einem Wildhüter bzw. Jagdaufseher in Verbindung zu setzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen!

 

Text: S. Sacher
Bilder: Stiftung Wildstation Landshut