FRÜHLINGSZEIT - JUNGTIERZEIT

Steigende Temperaturen, spriessende Wiesen, das Summen von Insekten und die Rückkehr der Zugvögel – das sind die Boten des Frühlings.

Der Frühling ist die Jahreszeit, die für viele einheimische Wildtiere optimale Bedingungen bietet: reichlich Futter, geschützte Plätze mit dichter Vegetation und ein angenehmes Klima. Der ideale Zeitpunkt also für Nachwuchs.

Dieser kleine Waldbewohner hatte leider keinen so guten Start ins Leben. Das noch blinde und nur 51 Gramm schwere Eichhörnchen wurde Ende März im Alter von noch nicht ganz 4 Wochen in die Stiftung Wildstation gebracht, nachdem es aus seinem Kobel gefallen war. Eichhörnchenjunge werden als Nesthocker intensiv von den Eltern betreut. Sie benötigen Schutz, Wärme und Fürsorge. Allein am Boden aufgefunden sind sie Feinden und der Witterung schutzlos ausgeliefert. Allerdings hatte das Kleine Glück im Unglück. Es hat den Sturz aus luftiger Höhe unverletzt überstanden und wird seither alle 3 Stunden mit Ersatzmilch gefüttert. Damit das Eichhörnchen es ähnlich wohlig warm und kuschelig hat wie in seinem Geburtsnest, ist es in einer Box mit weichen Tüchern und Wärmematte untergebracht.

Mit Spannung erwarten wir in den nächsten Wochen auch die Ankunft der ersten Jungvögel. Diese können in Not geraten, wenn ihr Nest zerstört wird, sie von einer Katze attackiert werden oder die Elternvögel ums Leben kommen. Es ist wichtig, nur dann einzugreifen, wenn klar ist, dass das Tier auch wirklich Hilfe braucht. Viele Jungvögel hüpfen, wenn es in ihrem Nest allmählich zu eng wird, heraus bevor sie richtig fliegen können. Diese sogenannten Ästlinge werden weiterhin von den Altvögeln betreut und sollten in dieser wichtigen Entwicklungsphase nicht einfach aufgesammelt und mitgenommen werden.

Bei jungen Feldhasen, die in der Wiese sitzend aufgefunden werden, ist ebenfalls Zurückhaltung geboten. Sie sollten keinesfalls mit nach Hause genommen werden. Es gehört zum ganz normalen Verhalten, wenn das Muttertier nur ein- bis zweimal am Tag zum Säugen vorbeikommt, denn Hasenmilch ist äusserst nahrhaft.

Auch andere einheimische Wildtiere erwarten bald Nachwuchs. Igel bringen in der Regel zwischen Mai und August 3 – 8 blinde und taube Junge zur Welt. Igelbabies sind anfangs völlig hilflos und die ersten 6 Wochen auf Muttermilch angewiesen. Kommt die Mutter während dieser Zeit, z. B. durch Kollision mit einem Auto, ums Leben, benötigen die jungen Stacheltiere menschliche Hilfe.

Gerne können Sie sich an die Stiftung Wildstation Landshut wenden, wenn Sie ein Jungtier auffinden und sich nicht sicher sind, ob es Hilfe benötigt. Unsere Mitarbeiter beraten Sie gerne und finden, zusammen mit Ihnen, die beste Lösung für das Wildtier. Weitere Informationen finden Sie auch hier auf unserer Homepage in unseren Merkblättern unter der Rubrik «Infothek».